Wie überall in Europa, so haben auch in der Tschechischen Republik rassistische und rechtsextreme Gruppierungen in den letzten Jahren Aufwind erlebt. Neben einer Vielzahl von rassistischen, nationalistischen und emanzipationsfeindlichen Kleinst- und Kleingruppierungen spielen vor allem die “Iniciativa Martina Konvičky” (IMK/ “Martin Konvičkas Initiative”), der “Blok proti islamisaci” (BPI/Block gegen die Islamisierung) in enger Verbindung mit der Partei Usvít (Morgendämmerung) sowie die Bewegung “Svoboda a přímá demokracie” (SPD/Freiheit und direkte Demokratie) eine grosse Rolle. Auch die ununterbrochen anhaltenden Konflikte und Streitigkeiten untereinander führen nicht zu einer Schwächung der rassistischen Kräfte insgesamt – für das notorisch rassistische japanisch-tschechische Stehaufmännchen Tomio Okamura gilt dies ebenso wie für den Käferforscher und selbsternannten “De-Islamisator” Martin Konvička, aber auch diverse andere Protagonist_innen. Wie sich beispielhaft an den Äußerungen und Aktivitäten sowohl des tschechischen Präsidenten Miloš Zeman aber auch des ehemaligen Präsidenten Václav Klaus, der derzeit den Wahlkampfhelfer für die AfD spielt, zeigen lässt, spielen die Inhalte der eher obskur wirkenden Bewegungen, die bisher nicht im Parlament vertreten sind, aber auch ohne ihre Protagonisten eine relevante Rolle in der tschechischen Politik. Neben dem Erstarken der Rechtsextremen im Parlament, kommt es gleichzeitig zu einer zunehmenden Radikalisierung von Nazis auf der Straße, die regelmäßig mit verschiedenen Pegida-Ablegern zusammenarbeiten. Der Vortrag will einen Überblick über die aktuelle Entwicklung des Rechtspopulismus in der Tschechischen Republik geben, wird dabei aber auch diejenigen, die sich dieser in den Weg stellen, nicht völlig aus den Augen verlieren.