Über die Entsubjektivierung in der Shoah
Wie lässt sich das System der nationalsozialistischen Konzentrationslager und der Shoah als System der Entsubjektivierung begreifen? Die in den Lagern eingeschriebene Logik der permanenten
Androhung von Vernichtung diente dazu, die Opfer aus einer ›allgemeinen Menschheit‹ auszuschließen. Ihnen wurden dabei grundlegende Handlungsfreiheiten und Kontrollmöglichkeiten geraubt. Es war angesichts der praktizierten und institutionalisierten Formen von Demütigung die klare Absicht der Nazis, bei den Inhaftierten eine ›Entsubjektivierung‹ herbeizuführen.
Besonders der Zusammenhang und Übergang zwischen Demütigung und Entsubjektivierung sind hierbei zentral.
Bisherige Studien legen einen anderen Fokus und behandeln entweder Demütigung oder sprechen vordergründig vom Phänomen der Entsubjektivierung. In diesem Buch wird jedoch argumentiert, dass im Kontext der Shoah sowohl Demütigung als auch Entsubjektivierung nur in Verbindung miteinander verstanden werden können.
Buchpräsentation und Diskussion mit der Autorin Anna Klieber
Open Door 18:00 – Veranstaltungsbeginn 19:00