Zur unmöglichen Möglichkeit queerer Kollektivität
|: Mittwoch 27. April 2011 um 20uhr
How might we create a collectivity that we would want to belong to? lautet die Frage, die zugleich der Titel eines aktuellen Essays von Gay and Lesbian Studies-Pionier Barry Adam ist. Tatsächlich kann die große Frage nach der un/möglichen Lebbarkeit queerer Kollektivität auch dort, wo sie nicht explizit wird, als das omnipräsente Unbewusste von theoretischen Auseinandersetzungen und politischen Kämpfen rekonstruiert werden, die sich um das Problem der Sexualität drehen. Was ist und wäre queere Kollektivität? Lässt sich eine Gemeinschaft derer konstituieren, die sich über kein Kriterium der Zugehörigkeit abschließend verständigen wollen? Kann es ein Kriterium geschlechtlicher, sexueller Identität überhaupt geben, wenn queer sich doch nicht nur gegen die(se) Identifizierung, sondern auch gegen die Dispositive von Geschlecht und Sexualität selbst wendet? Wie beurteilen wir die emanzipatorischen Kämpfe der letzten Jahrzehnte und wo in ihnen stehen wir? Sind die unbewohnbaren Orte, die dennoch dicht besiedelt sind, bewohnbar geworden oder wurde es wohnlich immer nur dort, wo sie eigentlich verlassen wurden? Welche Stadt/Land/Erde-Architekturen bräuchte queer um aus allen Nischen hinaus in Offene zu kommen? Wie sähe eine Welt aus, in der queer den Modus einer universellen Gemeinschaftlichkeit bezeichnete?
Vortrag und Diskussion mit Mike Laufenberg und Bini Adamczak