Am 12.4. gibt es das nächste ra.wohnzimmer mit einem Vortrag zu Sprache als Teil rassistischer Mobilmachung.
Offen ist das ra.wohnzimmer ab 15:00 – Veranstaltung beginnt um 18:00
Sprache.Macht.Gewalt: Zur Bedeutung rassistischer Diskurse
Ausgehend von der These einer besonderen Sprache des Faschismus sollen deren Eigenschaften (Gemeinschaftsbildung, Vereindeutigung, Täter-Opfer-Umkehr, Aggressionsauf- und -abbau usw.) diskutiert werden. Vor allem in den Neuen Sozialen Medien hat sich bereits eine rechtsextreme (rassistische) Parallel-, ja Gegengesellschaft gebildet. Zusammengehalten wird diese durch Feindbilder und äußere Bedrohungen, durch spezifische Anrufungen werden die Ängste ihrer Mitglieder zur Paranoia und ins Apokalyptische gesteigert. In der rassistischen Gemeinschaft gelten eigene Gesetze, Werte und Wahrheiten, während draußen die „Lügenpresse“ die noch nicht erleuchteten Teile der Massen manipuliert und allerlei Verschwörungen sie lenken.
Daneben sind wir gerade in Österreich mit medialen Diskursen konfrontiert, die zumindest für die Reproduktion von Rassismus verantwortlich gemacht werden können. Diese Diskurse erweisen sich zudem als durchlässig gegenüber Positionen der extremen Rechten, die solcherart ihre Begriffe wie z. B. „Überfremdung“ im Mainstream verankern und ihr Terrain ausweiten. Schließlich produzieren Medien nicht nur Stimmungen, sondern auch Wirklichkeit: Zuletzt wurden mit „Strömen“, „Wellen“ oder sonstigen Katastrophen assoziierte Geflüchtete zur Bedrohung, gegen welche dann auch physische Gewalt legitim erscheint.
Aber was gegen die Manipulationen und Suggestionen mittels Sprache tun? Reicht die eigene Sensibilisierung und ein bewusster Sprachgebrauch? Was kann ansonsten der rassistischen Gemeinschaftsbildung entgegengesetzt werden? Oder: Ist eine andere Sprache möglich?
Vortrag und anschließende Diskussion