30 Nov 2014

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Mo, 8. Dez 2014: Entprekarisierung verorten?! Input und Diskussion zu den Organisierungserfahrungen der Punti San Precario in Mailand und Turin

Santa Precaria und San Precario begleiten Aktivist*innen der EuroMayDay-Bewegung und des PrekärCafé seit deren Anfängen. Angesichts der Zunahme befristeter und unsicherer Lohnarbeitsverhältnisse symbolisierten diese Schutzheiligen eine kollektive Suchbewegung nach Umgangsformen mit den „Übeln“ der Prekarisierung. Die Flexibilisierung und Prekarisierung allgemeiner Arbeits- und Lebensverhältnisse in Italien und Europa verlangten nach neuen Formen, kollektive Kampf- und Handlungsfähigkeit zu erlangen.
Im Zuge der Bewegungen gegen Prekarisierung in Italien zum Leben erweckt, stellten Santa Precaria und San Precario den Versuch dar, Vernetzungs- und (Selbst-)Organisierungsformen jenseits traditioneller gewerkschaftlicher Repräsentationsformen zu finden. Damit waren sie auch namensgebend für ein italienweites Netzwerk von Punti San Precario: Orte der rechtlichen Beratung und Unterstützung bei Arbeitskonflikten und Ausgangspunkte der (Selbst-)Organisierung von Arbeitskämpfen. Im Dezember laden wir euch ein, mit uns über jene Orte in Italien zu sprechen, die diese vielfältigen Organisierungsbestrebungen der von Prekarisierung betroffenen Menschen beispielhaft auf den Punkt bringen sollten: die Punti San Precario in Mailand und Turin. Im Zentrum der Veranstaltung stehen dabei die verschiedenen Erfahrungen von Selbstorganisierung und Vernetzung, die angesichts vielfältiger und unterschiedlicher prekarisierter Arbeits- und Lebensverhältnisse an diesen Orte gesammelt wurden:
– Welche Anforderungen stellen diese Verhältnisse an Orte der Organisierung?
– Welche Allianzen wurden geschlossen, und welche Formen haben die gemeinsamen Organisierungsprozesse und Arbeitskämpfe dadurch angenommen?
– Welche Möglichkeiten und Unmöglichkeiten der Repräsentation prekärer Subjektivierungsformen wurden dabei erkundet?
– Wie gestaltete sich das Verhältnis zu Gewerkschaften und anderen Teilen der organisierten Arbeiter*innenschaft?
– Was für Erfolge konnten erzielt werden, und was für Rückschläge waren dabei hinzunehmen?
Darüber und über viele weitere Fragen diskutieren wir mit Kristin und Dario, zwei Aktivist*innen aus Italien und Deutschland, die in den beiden Punti San Precario in Mailand und Turin aktiv waren.

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Dienstag, 2. Dezember 2014: Precarity Office Vienna XI

Der proklamierten „Bewegungsfreiheit“ von EU-Bürger*innen innerhalb der EU steht eine immer stärkere und restriktivere Abschottung nach außen gegenüber. Die Grenzen werden nicht zuletzt im Hinblick auf die „Bedürfnisse“ des Arbeitsmarktes reguliert. Die restriktiven Methoden, um „unerwünschte Einwanderung“ zu verhindern, wurden in den letzten Jahren immer brutaler. Insbesondere an den europäischen Außengrenzen hat die Migrationspolitik mittlerweile ein Level von Gewalt erreicht, das für einige Migrationsforscher*innen und -aktivist*innen mit einem „Krieg gegen Migrant*innen“ vergleichbar ist. Im zweiten Teil der Veranstaltungsreihe „Mobilität und Migration“ stehen die Außengrenzen der Europäischen Union im Zentrum, wobei insbesondere die Grenzregime Spaniens, Griechenlands und Italiens in den Blick genommen werden. In Verbindung gesetzt werden die Grenzpraktiken an den Außengrenzen mit Österreichs „interner Grenze“: Die Kriminalisierung erfolgt hier verstärkt durch die Dublin 2-Bestimmungen oder auch durch den Paragraf 114 des Fremdenpolizeigesetzes gegen „Schlepperei“. Innerhalb der letzten Jahre hat aber auch der Widerstand gegen das brutale Grenzregime Europas zugenommen und unterschiedliche neue Praktiken entwickelt wie u.a. Refugee-Proteste und Kirchenbesetzungen. Im zweiten Teil des Abends werden Aktivist*innen von WatchTheMed – eine Organisation, die Fälle von Bootsunglücken im Mittelmeer, bei denen Flüchtlinge nicht oder nicht rechtzeitig gerettet werden, dokumentiert – das neue „Alarm Phone“-Projekt vorstellen: eine Notfallnummer für in Seenot geratene Flüchtlinge.
Kommt und diskutiert mit uns: Prekarität kennt keine Grenzen – Bewegungsfreiheit für alle!! Diese Veranstaltung ist der zweite Teil einer dreiteiligen Diskussions- und Selbstuntersuchungsreihe zum Thema Migration (Teil III: Migration und Utopien). Precarity Office Vienna XI. „If the doors shut behind you, you are a migrant“. Teil II: Precarity has no borders! Eine Kooperationsveranstaltung von PrekärCafé und Precarity Office. 18h-20h Bar und Precarity Office: Planen & Beraten, Essen & Plaudern. Ab 20h Veranstaltung: „If the doors shut behind you …“ Die Initiative für das Precarity Office geht von verschiedenen Leuten aus, von denen manche im PrekärCafé, in Juventud Sin Futuro/Marea Granate Vienna und Solidarity4All organisiert sind. For [ENG] and [ES] versions and further information see: 

http://precarityoffice.wordpress.com/ 
http://cafe.prekaer.at/  
http://www.jsfviena.net/de/juventud-sin-futuro-viena/ 
http://solidarity4allvienna.wordpress.com/ 
Mehr Infos zu WatchTheMed: http://watchthemed.net/

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