1 Nov 2011

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Sexismus und Linke Strukturen

|: Mittwoch, 2. November 2011

Auch linke Strukturen stehen nicht außerhalb des Patriarchats und damit nicht frei von Sexismen. Soweit so klar, aber: Immer wieder muss auf diesen Miss-/Umstand von Feministinnen aufmerksam gemacht werden. Problembewusstsein und Handlungsbereitschaft sind offensichtlich zwei verschiedene Paar Schuhe.
Wir wollen die vielfältigen Probleme diskutieren und Handlungsmöglichkeiten erarbeiten: Fehlende Bereitschaft feministische Kritik anzunehmen und darüber nachzudenken, körperliche Raumnahme, Die Rolle von Frauen* in gemischten Gruppen als „antisexistisches Gewissen“, Verschieben antisexistischer Kritik wegen Stress, Diffamierung feministischer Kritikerinnen* als „übersensibel“ oder „intrigant“, wir sind doch alle queer: wo ist das Problem, männliche Dominanz und/oder (Un)Sichtbarkeit von Frauen* in gemischten Zusammenhängen sind mögliche Diskussionspunkte.

Offene Diskussion.

|: Veranstaltungsbeginn: 20 Uhr
|: geöffnet von 18:30-24:00 Uhr
|: Der Eintritt ist immer kostenlos!

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ANARCHIVIEREN

BILDPUNKT / Zeitschrift der IG Bildende Kunst – Heftpräsentation am 25.11.2011 um 20 Uhr

Jeder Kanon schafft Ausschlüsse, alles Sammeln ist ein Privileg. Das Archiv ist einer der Orte, an und in dem diese politisch problematischen Prozesse stattfinden. Viele küstlerische Arbeiten der letzten Jahre haben sich ihnen gewidmet. Das Archivieren ist aber auch ein Um- und Neusortieren, das Installieren anderer Ordnungen. Es ist ein Aufheben, an dem Hegel seine Freude gehabt hätte, d.h. es bewahrt und schafft zugleich ab. Für den Zusammenhang von Kunstproduktion und sozialen Bewegungen stellt sich die Frage, was verwahrt und gescützt werden muss von der eigenen Geschichte, was muss überhaupt wie zum „Eigenen“ gemacht werden und was sollte oder müsste sich einer Überschreibung oder Umschichtung ausetzen?

Mit dem Themenschwerpunkt „anarchiviern“ ragt der BILDPUNKT nach herrschaftskritischen Verfahren – die vereinende Vorsilbe wie in Anarchie, der Abwesenheit von Herrschaft, deutet darauf hin – der bewahrenden Aneignung und damit auch der Frage nach küstlerischen Erinnerungs- und Geschichtspolitiken

Infos zu BILDPUNKT

elektronische Ausgabe der zuletzt erschienenen Hefte im Volltext

eine gemeinsame Veranstaltung der IGBILDENDEKUNST, des Archivs der sozialen Bewegungen / Wien und der Bibliothek von unten
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Gender und Häuserkampf

Buchpräsentation und Diskussion am 15.11.2011 um 20 Uhr

Die Autor_innen zeichnen in dem Buch „Gender und Häuserkampf“ die Diskussionen und Diskurse im Zusammenhang von Gender- und Häuserkämpfen von 1969 bis 2010, mit Schwerpunkt BRD und Westberlin, nach. Die „Politisierung des Privaten“ als wichtige Errungenschaft der 68er- FrauenLesbenbewegung, führte zu einem Wandel der Betrachtungsweisen der Geschlechterverhältnisse innerhalb der radikalen (anti-autoritären) Linken, der Autonomen und der Häuser-Szene. Der „private“ Lebensbereich des Wohnens wurde zum Austragungsfeld der Neuverhandlung der Geschlechterverhältnisse. Insbesondere die Felder der Reproduktionsarbeit, des Rollenverständnisses und des alltäglichen Sexismus in allen seinen Facetten, der Liebesbeziehung sowie sexualisierte Gewalt, Definitionsmacht/Definitionsrecht bestimmten und bestimmen den Frame der bis heute andauernden Auseinandersetzungen und Konflikte.
Insbesondere Wohnprojekte, Kommunen und kollektive Gemeinschaften besetzter oder ehemals besetzte Häuser und Wagenplätze werden da zum Spiegelbild dieser Auseinandersetzungen, Debatten, Diskussionen und Konflikte. So war eine sich entwickelnde eigenständige Organisierung autonomer FrauenLesben immer auch als Reaktion auf vorhandene sexistische Strukturen in den Häusern zu verstehen gewesen. Räume bzw. ganze Häuser/Wagenplatze wurden ausschließlich von FrauenLesben-QueerTrans sowie Tunten besetzt. 1973 in Frankfurt/Main wurde das erste Haus ausschließlich von Frauen besetzt. Die ab den 90er Jahren sich entwickelnden dekonstruktivistischen Debatten um Genderidentität, mit ihren Diskursen um Queer, Intersexualität, Transsexualität und Transgender, die sich auch in einem Teil der Häuserszene widerspiegeln, haben mit der Infragestellung der heteronormativen Geschlechternormen und der Geschlechterbipolarität u.a. zu einer Aufweichung festgefügter Kategorien wie Mann und Frau geführt. Die Abschaffung patriarchaler Strukturen und sexistischer/homophober Verhaltensweisen, also der entscheidenden Frage nach Macht und Dominanz, jenseits gewählter oder zugewiesener oder nicht „existenter“ Geschlechtsidentitäten, bleibt nach wie vor ein elementares Anliegen emanzipatorischer, herrschaftsfreier Politik – insbesondere in Häusern/Wagenplatzen und sogenannten Freiräumen.
amantine: „Gender und Häuserkampf. Genderspezifische Aspekte und anti-patriarchale Kämpfe in den Häuserbewegungen in der BRD und Westberlin“, Unrast Verlag, 2011

eine gemeinsame Veranstaltung der Rosa Antifa Wien und der Bibliothek von unten

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